von Nina Jerzy
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Diese Top 10 der besten Universitäten Deutschlands wurde gehörig durcheinander gewirbelt. Ein Aufsteiger verbessert sich gar um vier Plätze.
Die britische Zeitschrift „Times Higher Education“ veröffentlicht eines der renommiertesten Hochschul-Rankings weltweit. Dessen Methodik wurde 2023 grundlegend überarbeitet. Die größte Änderung betraf laut dem Magazin die Gewichtung der Forschung. Ihr Einfluss auf die Endnote wurde von 30 auf 15 Prozent gesenkt.
Bislang hatten die Experten in dieser Kategorie nur untersucht, wie oft Forscher einer Hochschule in der Fachliteratur zitiert wurden. Künftig ist dies nur noch einer von drei Faktoren. Mit jeweils fünf Prozent fließen auch diese Aspekte mit ein: wie stark ist die Forschung insgesamt und wie stark ist die Uni in der absoluten Spitzenforschung vertreten?
In der Kategorie „Industrie“ werden die Einnahmen durch Zusammenarbeit mit Unternehmen durch die Anzahl von Patenten ergänzt, um die Qualität einer Hochschule in diesem Bereich zu quantifizieren.
Die Endnote basiert nun auf 18 statt auf 13 Indikatoren in fünf Kategorien:
- Lehre: 29,5 Prozent (unter anderem Reputation, Verhältnis Lehrende:Studierende, Doktoranden-Anteil)
- Forschungsbedingungen: 29,0 Prozent (Reputation, Einnahmen, Produktivität)
- Forschungsqualität: 30,0 Prozent (u.a. Bedeutung von Zitaten, Einfluss und Stärke der Forschung)
- Internationale Ausrichtung: 7,5 Prozent (ausländische Studierende und Mitarbeiter, internationale Forschung)
- Wirtschaft: 4,0 Prozent (Einnahmen, Patente)
In den „2024 World University Rankings“ wurden den Angaben zufolge 1905 Universitäten in 108 Ländern oder Regionen berücksichtigt. 769 weitere Universitäten wurden gelistet, hatten aber nicht die nötigen Daten für eine Platzierung bereitgestellt.
Dies sind laut dem Ranking die besten Hochschulen in Deutschland:
Die Top-Universitäten in Deutschland
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#10 Universität Göttingen
Die Top 10 der besten deutschen Universitäten von THE beginnt mit einem Comeback. Die Georg-August-Universität Göttingen konnte sich im weltweiten Ranking vom 119. auf den 111. Platz vorschieben. Damit gelang der Sprung auf Platz zehn in Deutschland. Der war im Vorjahr an die Universität Freiburg gegangen. Die fiel jedoch im Gesamt-Ranking vom 113. auf den 128. Platz. Die Uni Göttingen meldete zwar einen starken Rückgang bei der Zahl der Vollzeit-Studierenden (von 30.221 auf 23.349). Dafür konnte die Bildungseinrichtung insbesondere mit der Qualität der Forschung überzeugen. Sie erzielte hier mit Abstand ihren besten Wert (90,1 Punkte von 100 Punkten). Göttingen hatte 2011 in dem THE-Ranking weltweit Platz 43 erreicht. Danach ging es bergab. Hinter Göttingen folgten im aktuellen Deutschland-Ranking Freiburg, diie Universität Hamburg sowie die Technische Universität Berlin (beide Platz 136).
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#9 Freie Universität Berlin
Für die Freie Universität Berlin ging es im Ranking der besten deutschen Hochschulen dagegen einen Platz nach unten. Sie verschlechterte sich nach Ansicht der Experten im weltweiten Vergleich erneut deutlich, dieses Mal vom 91. auf den 102. Platz. Faktoren waren die um rund 1000 Studierende gesunkene Gesamtzahl von 25.427 und ein geringerer Anteil ausländischer Besucher (20 statt 23 Prozent). Das beste Ergebnis in den Kategorien gab es für die FU bei der Forschungsqualität (82,5 Prozent). Am schlechtesten bewerteten die Experten die Lehre (52,1 Punkte).
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#8 Universität Tübingen
Einer der beiden größten Absteiger in den deutschen Top 10 findet sich mit der Universität Tübingen auf Platz acht. Im Vorjahr hatten die Londoner Analysten sie in Deutschland noch als Nummer fünf gesehen. Weltweit fiel die Universität Tübingen nun aber vom 86. auf den 95. Platz und damit in Deutschland auf Platz acht. Zwar stieg die Zahl der Studierenden von 20.620 auf 21.632. Negativ wirkte sich der mit 14 Prozent geringste Anteil an ausländischen Besuchern in den Top 10 aus.
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#7 Charité - Universitätsmedizin Berlin
Ebenfalls drei Plätze nach unten ging es im Deutschland-Ranking für die Charité auf Platz sieben. International verschlechterte sich die Universitätsmedizin Berlin vom 73. auf den 94. Platz. Zwar gab es für die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft die volle Punktzahl. Und auch die Qualität der Forschung wurde mit 97,7 Punkten als hervorragend bewertet. Bei der Lehre und den Forschungsbedingungen aber blieb die Charité nach Ansicht der Experten unter der Marke von 50 Punkten.
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#6 Universität Bonn
Die Universität Bonn konnte sich hingegen um einen Platz auf Rang sechs verbessern. International ging es zwei Plätze empor auf den 91. Rang. Zwar konnte die Hochschule weder bei der Zahl der Studierenden (26.290) noch mit dem Verhältnis von 44,5 Studierenden je Lehrkraft glänzen. Der Anteil ausländischer Gäste (17 Prozent) lag ebenfalls niedrig. Welche Faktoren genau die Experten überzeugten, ließ THE offen. Für die Universität Bonn wurden die Ergebnisse in den Kategorien nicht allgemein öffentlich zugänglich gemacht. Im Vorjahr hatte sie unter anderem mit dem Stand der Forschung geglänzt.
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#5 RWTH Aachen
Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen ist der Überflieger unter Deutschlands Spitzen-Unis. Ihr gelang im internationalen Ranking der Sprung vom 99 auf den 90 Platz. Bundesweit bedeutete das sogar den Aufstieg vom neunten auf den fünften Platz. Zwar sank die Zahl der Studierenden deutlich von 39.738 auf 34.914. Dadurch kamen aber auch nur noch 43,3 Studierende auf eine Lehrkraft (Vorjahr: 50,0). Der Anteil ausländischer Gäste stieg leicht von 28 auf 29 Prozent. Perfekte 100 Punkte erhielt die RWTH Aachen bei der Verbindung zur Wirtschaft. Die schlechteste Note vergaben die Experten auch hier für die Lehre (54,9 Punkte).
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#4 Humboldt-Universität zu Berlin
Die Humboldt-Universität zu Berlin schnitt im deutschen THE-Ranking ebenfalls besser ab. Zwar ging es inernational vom 86. auf den 87. Platz runter. Im bundesweiten Vergleich reichte das aber nach Platz fünf im Vorjahr nun für den vierten Rang. Die Zahl der Studierenden blieb nahezu unverändert bei 34.761. 18 Prozent stammten aus dem Ausland. Die Humboldt-Universität machte erneut als einzige deutsche Spitzen-Hochschule keine Angaben zum Verhältnis von Frauen und Männern im Lehrkörper. Die Bestnote gab es für die Forschungsqualität (82,8 Punkte). Die Lehre sorgte mit 55,3 Punkten für das schlechteste Ergebnis.
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#3 Universität Heidelberg
An der Universität Heidelberg kommen mit großem Abstand die wenigsten Studierenden auf eine Lehrkraft. Der Wert von 13,3 half dabei, erneut Platz drei zu erringen. Das war sogar minimal besser als im Vorjahr. International verschlecherte sich Heidelberg leicht vom 43. auf den 47. Rang. Die beste Platzierung seit der veränderten Methodik 2011 schaffte die Universität im Ranking für 2016 mit dem weltweit 37. Platz. Aktuell glänzte Heidelberg nach Ansicht der Experten insbesondere bei den Wirtschaftsbeziehungen (99,3) und der Qualität der Forschung (94,6). Die niedrigste Punktzahl gab es für die Forschungsbedingungen (64,3).
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#2 LMU München
Die Ludwig-Maximilians-Universität München war im 2022 veröffentlichten Ranking von THE von dem Lokalkonkurrenten, der Technischen Universität München, überrundet worden. In den „2024 World University Rankings“ vergrößerte sich der Rückstand. Das lag zum einen an der Schwäche der LMU. Die Münchner Universität stieg nach Sicht der Experten im globalen Vergleich vom 33. auf den 38. Platz ab. Damit fiel die deutsche Elite-Un im Europa-Ranking vom achten auf den neunten Platz. Dahinter steckte unter anderem den Angaben zufolge eine etwas geringere Zahl von Vollzeit-Studierenden (34.622 statt 35.003) und ein um einen Prozentpunkt auf 18 Prozent gesunkener Anteil an ausländischen Gästen. 33,5 Studierende je war verglichen mit anderen Ländern ein extrem hoher Wert. Den konnte der neue alte Spitzenreiter aber noch überbieten.
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#1 Technische Universität München
Die Technische Universität München setzt ihren Höhenflug im THE-Ranking fort. 2023 hatte sie sich weltweit vom 38. auf den 30. Platz verbessert. Dieser wurde es auch dieses Mal. Allerdings reichte das Ergebnis im europäischen Vergleich nun für den sechsten Platz und natürlich erneut in Deutschland für Platz eins. Die Zahl der Vollzeit-Studierenden stieg den Angaben zufolge deutlich von 33.960 auf 35.506. Nach oben ging es auch beim Anteil ausländischer Besucher (36 auf 39 Prozent). Abzüge gab es dafür für das Verhältnis von 44,4 Studierenden je Lehrkraft. Das unterbot in den Top 100 nur knapp eine andere deutsche Hochschule, die Universität Bonn auf Platz 91 (44,5 Studierende).
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